Paradiesli

Paradiesli, 2007: Ed 5+1AP Installation 7+ Hängeleuchten (Installationsansicht Wer hat Bambi getötet,  Kunstmuseum Bonn)

Auszug aus Pressemitteilung ( Text: Bernhart Schwenk)

Mit Skulpturen und Videoinstallationen richtet der Künstler Thomas Steffl den Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen Körper, Natur und Gesellschaft. Vor allem geht es ihm in seinem Werk um Vorstellungen von Natürlichkeit und Körperlichkeit, die als kulturelle Konstruktionen erfahrbar werden. Denn der Umgang mit dem eigenen und dem fremden Körper ist kein Prozess, der ausschließlich von persönlichen Entscheidungen abhängig ist. In einem größeren Zusammenhang ist er spezifischer Ausdruck einer Kultur in ihrer jeweiligen Zeit und befindet sich in ständigem Wandel. Die neueren Arbeiten Thomas Steffls setzen sich mit alternativen Denk- und Handlungsmodellen auseinander und lassen individuelle Wünsche in kollektiven Systemen aufscheinen. Hängeleuchten mit Motiven aus Naturisten-Magazinen oder die Videoinstallation »Baumfrau« wirken sinnlich und atmosphärisch, stellen aber auch grundsätzliche Fragen nach den Motivationen für das Streben nach einem »anderen« Leben oder das Träumen davon. Die Sehnsucht nach Entgrenzung, aber auch die Begrenztheit der menschlichen Wahrnehmung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Welche Grenzen sind für das Zusammenleben unabdingbar, welche Grenzen wollen, welche können wir überschreiten?

Paradiesli, 2007 (Stehleuchte)


Geschrieben am 30.09.2009 von Sven Steinmeyer in Work. 0 Kommentare.